Kurzinfo Fleckvieh Austria

Populationsumfang 2023

12.020 Herdebuchzuchtbetriebe halten 313.658 eingetragene Zuchtkühe, 73 % aller Zuchtbetriebe liegen in benachteiligten Gebieten.

Insgesamt leben in Österreich 1,397.682 Fleckviehtiere, das sind 74,7 % des Gesamtrinderbestandes (2021).

Leistungsstand-Milch 2023

268.760 Vollabschlüsse der Herdebuchkühe erzielten 7.910 kg Milch, 4,17 % Fett, 3,41 % Eiweiß und 600 kg Fett + Eiweiß. Die Leistungen der 71.960 der Erstlingskühe mit Vollabschluss lagen bei 7.187 kg Milch, 4,16 % Fett, 3,37 % Eiweiß und 541 kg Fett + Eiweiß.

Leistungsstand-Fleisch 2020

Auf den zwei Eigenleistungsprüfstationen Rosenau (Niederösterreich) und Kalsdorf (Steiermark) wurden bei insgesamt 166 geprüften Jungstieren am 420. Lebenstag 1.409 g tägliche Zuwachsleistung erzielt. 427 gekörte Herdebuchstiere wiesen eine tägl. Zuwachsleistung von 1.350 g auf. Das österreichische Fleckvieh ist auch in der Mutterkuhhaltung die wichtigste Mutterrasse.

Künstliche Besamung, Zuchtprogramm und Zuchtziel

Etwa 95 Prozent aller Fleckviehrinder in Herdebuchbetrieben werden künstlich besamt.

Das genombasierte Zuchtprogramm FLECKVIEH AUSTRIA sieht vor, dass 2.400 männliche Kälber ausgewählt und genotypisiert werden. Sie werden als „Kandidaten“ bezeichnet, ihre Mütter als „Kandidatenmütter“. Aus dieser Gruppe werden 60 Jungstiere (JS) für die Künstliche Besamung selektiert. 75 Prozent der Besamungen bei den Herdebuchkühen und 90 Prozent bei den Kandidatenmüttern werden mit diesen Jungstieren durchgeführt. Aufgrund der Nachkommenleistung werden sechs dieser Jungstiere selektiert und als nachkommengeprüfte Stiere eingesetzt, zusätzlich zu gezielt ausgewählten internationalen Stieren.
Aktuell werden die im Schema angeführten 75 % Jungstiere im breiten Einsatz noch nicht erreicht, die 90 % Jungvererber in der gezielten Paarung (Kandidatenmütter) aber bereits überschritten.

Mit dem genomischen Zuchtprogramm kann rasch und effizient Zuchtfortschritt im Sinne der Zuchtziele von FLECKVIEH AUSTRIA erreicht werden. Neben den traditionellen Zuchtzielen werden auch „neue“ für die Gesellschaft wichtige Ziele wie Tierwohl und Klimaeffizienz verstärkt berücksichtigt. Die durchschnittlich erzielten Zuchtfortschritte der letzten fünf Jahre untermauern das erfolgreiche Zuchtprogramm: +3,1 Punkte im Gesamtzuchtwert, +2,3 Punkte beim Milchwert, +2 Punkte beim Fitnesswert und +77 kg bei der Milch (Quelle: ZAR-Jahresbericht 2019)

Die Selektionsgrundlage ist der ökonomische Gesamtzuchtwert, welcher gleichzeitig auch die Definition des Zuchtzieles für das österreichische Fleckvieh darstellt. Milch : Fleisch : Fitness sind im Verhältnis von 38 : 18 : 44 gewichtet. Die Fitnessmerkmale Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit, Eutergesundheit, Kalbeverlauf, Vitalitätswert, Persistenz, Melkbarkeit, haben in Summe hohe wirtschaftliche Gewichte. Weitere Selektionsmerkmale sind die Exterieureigenschaften Rahmen, Bemuskelung, Fundament, Euter.

Vermarktung 2022

Auf 125 Zuchtrinderversteigerungen auf 14 Standorten wurden 2022 17.611 Fleckviehtiere (Stiere, Kühe, Kalbinnen, Zuchtkälber) vermarktet. Zusätzlich gelangen rund 8.400 Zuchttiere im Wege der Ab-Hof-Vermarktung zum Verkauf. Insgesamt werden ca. 23.000 Fleckviehzuchtrinder exportiert. Darüber hinaus wird Genetik im Container (Sperma, Embryonen) von den österreichischen Rinderbesamungsstationen am in- und ausländischen Markt über die Genetic Austria angeboten. Besonderes Interesse finden die Fleckviehkälber für die Qualitätskalb- und Rindfleischerzeugung. Etwa 70.000 Stück werden pro Jahr über die Zuchtverbände vermittelt.

Versteigerungsorte in Österreich: