Ergebnisse der Fleischleistungsprüfung 2019

Stabile Leistungen auf gutem Niveau

„Stabile Leistungen auf gutem Niveau“ ist das Resümee der Ergebnisse der Fleischleistungskontrolle für die Rasse Fleckvieh. Mit 3.971 Herdebuchkühen betrug der Anteil der Fleckviehkühe an allen Herdebuchkühen unter Fleischleistungsprüfung 16 Prozent. Damit liegt Fleckvieh in der Rasseverteilung unverändert hinter den Murbodnern (5.305 Kühe; 21 %) und vor Pinzgauer (2.731 Kühe; 11 %).
Im Zuge der Fleischleistungskontrolle werden jährlich Managementkennzahlen ausgewertet. Die Abkalbequote lag 2018 bei 79 Prozent, die Zwischenkalbezeit bei 397 Tagen, das Durchschnittsalter blieb stabil bei 6,9 Jahren. Mit diesen Ergebnissen liegt Fleckvieh etwa im Bereich der Durchschnittswerte über alle Rassen. Erfreulich ist die Verbesserung von Kalbeverlauf und Kälbersterblichkeit: Die Totgeburtenrate lag 2019 bei 3,5 Prozent; der Anteil der Leichtgeburten bei 97,8 Prozent. Beide Werte haben sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

Fleckvieh weiter Nummer 1 bei den Tageszunahmen

2018 erreichte Fleckvieh neue Höchstwerte bei allen Standardgewichten – diese konnten nicht ganz gehalten werden, liegen aber dennoch über den Werten der Vorjahre. Bei den männlichen Jungtieren liegt Fleckvieh sowohl bei den Gewichten als auch den Tageszunahmen vor Blonde d’Aquitaine und Charolais. Beim 200-Tage-Gewicht beträgt der Unterschied 14 kg, beim Jahresgewicht 6 kg. Auch beim 200-Tage-Gewicht weiblich liegt Fleckvieh 14 kg über jenem von Charolais. Mit 365 Tagen sind die Charolaiskalbinnen im Schnitt 0,2 kg schwerer, bei den Tageszunahmen liegt Fleckvieh hier mit 1.005 Gramm knapp vor Charolais (998 Gramm).

Grafik 1: Anteil Kühe mit Leichtgeburten (KVL 1), Normalgeburten (KVL 2), Schwergeburten (KVL 3), Kaiserschnitt (KVL 4) und Embryotomie (KVL 5)

Grafik 1: Anteil Kühe mit Leichtgeburten (KVL 1), Normalgeburten (KVL 2), Schwergeburten (KVL 3), Kaiserschnitt (KVL 4) und Embryotomie (KVL 5)



Grafik 2: Entwicklung der täglichen Zunahmen männlich und weiblich nach 200 Tagen und 365 Tagen

Grafik 2: Entwicklung der täglichen Zunahmen männlich und weiblich nach 200 Tagen und 365 Tagen

Stierbewertungen

2019 wurden in Österreich rund 970 Stiere von Fleischrinder- und Generhaltungsrassen bewertet. Davon waren 86 Fleckviehstiere – das entspricht einem Anteil von 8,9 Prozent. Mehr Stiere wurden bei den Rassen Charolais (190) und Limousin (160) bewertet. Diese Zahlen zeigen, dass für die Gebrauchskreuzung auf den Mutterkuhbetrieben diese beiden speziellen Fleischrinderrassen nach wie vor die größte Rolle spielen. Trotzdem ist dieser Markt auch für Fleckvieh von Bedeutung. Bei den bewerteten Stieren betrug das 200-Tage-Gewicht 335 kg und das Jahresgewicht 551 kg – damit lagen die Gewichte deutlich über dem Rassedurchschnitt von Fleckvieh.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklung der Leistungsdaten von Fleckvieh in der Fleischnutzung durchwegs positiv ist. Wenn man die Entwicklung der Zahl der Fleckviehkühe unter Fleischleistungsprüfung betrachtet, spiegelt das in einem gewissen Ausmaß auch die Lage der Mutterkuhhaltung in Österreich wider: Die Zahl der Mutterkühe ist in Österreich im Zeitraum 2015 bis 2018 um 10,6 Prozent zurückgegangen, jene der Halter um 12 Prozent. Bei den Fleckvieh-Herdebuchkühen ist die Entwicklung zwar weniger dramatisch, aber auch hier ist ein Rückgang von 6 Prozent zu verzeichnen. Diese Zahlen sind nicht nur für den Bereich der Mutterkuhhaltung und Fleischrinderzucht alarmierend. Die stetig sinkende Zahl der Mutterkühe in Österreich trifft den gesamten Bereich der Rinderhaltung, daher ist es für die Branche unerlässlich, dass die Mutterkuhbetriebe in der nächsten GAP-Periode wieder unterstützt werden.

Tabelle: Fleckvieh-Fleisch-Leistungsabschluss nach Bundesland

Ergebnisse des Leistungsabschlusses für Fleckvieh-Fleisch 2019 nach Bundesländern

Den gesamten Bericht über die Fleischrinderzucht finden Sie unter www.fleischrinder.at

Autorin: Mag. Anna Koiner, Fleischrinder Austria

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