Familie Hobl, Niederösterreich

GS Hobl – wo „gehobelt“ wird, entstehen züchterische Leckerbissen!

Familie Hobl vulgo Oberhegerberger bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb, der in der Gemeinde Stössing im östlichen Mostviertel liegt. Eine Züchterfamilie mit Leib und Seele feiert mit GS HOBL züchterischen Erfolg.

Züchter aus Leidenschaft

Über Generationen hinweg lebt Familie Hobl die Passion zur Rinderzucht – ihre Leidenschaft zu den ‚Rindviecharn‘! So kommt es nicht selten vor, dass neben den Betriebsführern Barbara und Hubert sowie den noch immer fleißigen und interessierten Seniors Anna und Franz auch die Kinder Theresa, Kathrin, Mathias und Florian tatkräftig am Betrieb mithelfen und mittlerweile ihre eigenen Ideen einbringen.

Langlebigkeit ermöglicht Selektion

Die Hobls investieren sehr viel Zeit in ihre Herde – in ihre Tiere, und das macht sich in vielfacher Hinsicht bezahlt. Eine durchschnittliche Abgangslebensleistung von über 45.000 kg Milch je Kuh in den letzten fünf Jahren spricht einerseits für die gute Arbeit der Familie und ermöglicht andererseits eine strenge Selektion bei der Nachzucht, diese erfolgt hauptsächlich nach dem Abkalben. In den vergangenen fünf Jahren vermarktete der Betrieb fast 90 Erstlingskühe. Ein Großteil der Damen fand über die Versteigerung in Bergland eine neue Wirkungsstätte.

Züchterfamilie Hobl (v.l.n.r.): Florian mit Hund Mira, Freund Thomas + Kathrin, Seniors Franz und Anna, Mathias, Betriebsführer Hubert und Barbara, Theresa

Züchterfamilie Hobl (v.l.n.r.): Florian mit Hund Mira, Freund Thomas + Kathrin, Seniors Franz und Anna, Mathias, Betriebsführer Hubert und Barbara, Theresa

Der Betrieb der Züchterfamilie Hobl liegt in der Gemeinde Stössing im östlichen Mostviertel in Niederösterreich

Der Betrieb der Züchterfamilie Hobl liegt in der Gemeinde Stössing im östlichen Mostviertel in Niederösterreich

Funktionalität vor hohem Zuchtwert

Ein Verkauf der Tiere in Milch hat den Vorteil, dass nach eigenen Parametern wie Melkverhalten, Exterieur oder Problemlosigkeit selektiert werden kann. Eine funktionelle Kuh, die ein stabiles Fundament und ein formschönes Euter besitzt, ist der Familie Hobl wichtiger als ein hoher Zuchtwert am Papier. Natürlich spielt der Gesamtzuchtwert (GZW) eine Rolle bei der Auswahl der Besamungsstiere, aber entspricht das Exterieur nicht, hat das Sperma im Container nichts verloren. Mit einem GZW-Niveau von 112 bei den Milchkühen und einem durchschnittlichen GZW von 131 bei den Kalbvätern sieht man deutlich, wo die Prioritäten der Züchterfamilie liegen und das ist nicht der Zuchtwert. Die Selektion auf ein funktionelles Exterieur macht sich dann später auch punkto Lebensleistung bemerkbar. So knackten in den letzten Jahren bereits sieben Damen die magische Grenze der 100.000 kg Milch! Genau aus so einer langlebigen Linie entstammt der größte züchterische Erfolg des Betriebes.

3 Generationen von 100.000-kg-Kühen in Folge:

LORETTE (V: GS Malhax) am Foto mit 120.000 kg LL, erreichte 131.700 kg LL

LORETTE (V: GS Malhax) am Foto mit 120.000 kg LL, erreichte 131.700 kg LL

LOCKE (V: Weinold), Tochter von LORETTE, erreicht 116.900 kg Milch LL

LOCKE (V: Weinold), Tochter von LORETTE, erreicht 116.900 kg Milch LL

LENKA (V: Huascaran), Tochter von LOCKE, mit aktuell 113.500 kg LL

LENKA (V: Huascaran), Tochter von LOCKE, mit aktuell 113.500 kg LL

GS HOBL – ein Stier mit dem gewissen Extra!

Söhne vom HASHTAG gibt es fast wie Sand am Meer – aber wodurch unterscheidet sich GS HOBL vom Großteil seiner Halbbrüder!? Eine exterieursichere Linienführung mit Muttersvater MINT, dem Fundamentspezialisten, und Muttersmuttersvater DELL, dem Euterspezialisten im Background, lässt mehr als nur eine stabile Vererbung erwarten.
Seine Langlebigkeit auf der mütterlichen Seite hat in der heutigen Zeit Seltenheitswert und oft zuchtwerttechnisch kaum Chancen auf Erfolg in den Toplisten. Der Stammbaum lässt sich auf zehn Generationen zurückverfolgen. Davon schafften nur zwei Kühe weniger als sieben Abkalbungen und fünf sogar mehr als neun Geburten. Das Prunkstück ist sicherlich die Leistungsvererbung gepaart mit einem hervorragenden Euter. GS HOBL verspricht – eher rassenuntypisch – extrem lange Euter, die trotzdem sehr flach in die Bauchdecke übergehen sowie eine Strichplatzierung und Strichausformung, die im Optimalbereich liegen. Er lässt diesbezüglich keine Wünsche offen. Kurz gesagt – GS HOBL bringt langlebige, leistungsbereite Kühe, die mit einem modernen Fleckvieheuter bestechen!

LIEBSTE (Mint x Dell) – Mutter von GS HOBL (V: Hashtag) beeindruckt mit einem extrem langen, gut aufgehängten Euter und einem fehlerfreien Erscheinungsbild

LIEBSTE (Mint x Dell) – Mutter von GS HOBL (V: Hashtag) beeindruckt mit einem extrem langen, gut aufgehängten Euter und einem fehlerfreien Erscheinungsbild

GS HOBL (Hashtag x Mint), GZW: 141 MW: 133 (ZWS August 2023)

GS HOBL (Hashtag x Mint), GZW: 141 MW: 133 (ZWS August 2023)

Zukunftsprojekt – Tierwohl verbessern

Das Wohl der Tiere liegt der Familie sehr am Herzen. So laufen die Planungen für diverse Umbauarbeiten auf Hochtouren. Fakt ist, dass ein geräumiger Trockensteh- und Abkalbebereich geschaffen werden soll, damit sich die fleißigen ‚Arbeitsbienen‘ ausreichend erholen können. Das größte Projekt, welches sich schon in der Planungsphase befindet, ist eine neue ‚Kälberstube‘. Dafür muss das Altgebäude weichen, damit Gruppenbereiche mit einem Tränkeautomat auf Tiefstreu entstehen können.

Die Hobls sind eine Züchterfamilie mit Herz und Leidenschaft, die mit Hingabe tagtäglich ihre Tiere betreuen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Genetik ihrer Herde in der Fleckviehwelt auch über GS HOBL hinaus verbreiten kann.

Betriebsdaten

Familie Hobl, vulgo Oberhegerberger, Hochstrass 1, 3073 Stössing

Lage: östliches Mostviertel, 605 m Seehöhe

Jahresniederschlag: 740 mm

Flächenausstattung: 64 ha Grünland, davon 28 ha Eigengrund und 36 ha Pachtfläche, 34 ha Wald

Viehbestand: 70 Milchkühe + 85 Stück weibliche Nachzucht

Melksystem: 2 x 4er Fischgräten

Fütterung: AMR mit Grassilage, Stroh, Biertrebern, Schrot, Mineralstoffe – max. 6 kg Kraftfutter über Transponder

Vermarktung: 15 – 20 Jungkühe jährlich über die Zuchtrinderversteigerung in Bergland

Herdenkennzahlen ᴓ 2018 – 2022:
Lebensleistung Abgangskühe: 45.263 kg
Anteil Kühe mind. 5 Kalbungen: 32,2 %
Erstkalbealter: 26,9 Monate
Besamungsindex: 1,5

Zuchtziel: langlebige, leistungsbereite und problemlose Fleckviehkühe mit gutem Exterieur

Milchleistungsentwicklung:

Leistungsdaten Betrieb Hobl

Autor: Stefan Mitterböck, NÖ-Genetik
Fotos: Stefan Mitterböck, Guillaume Moy,
Privat, stephanhauser.com