Die Rinderzucht Tirol lud kürzlich gemeinsam mit der Familie Niederacher vom Mühlbichlhof zur jährlichen Veranstaltungsreihe „Fleckvieh vor Ort“ nach Söll ein. Die Veranstaltung bot eine hervorragende Gelegenheit, sich umfassend über das aktuelle Besamungs- und Zuchtprogramm zu informieren.
Das Betriebsleiterehepaar Hans-Peter und Monika Niederacher eröffnete die Veranstaltung gemeinsam mit dem Rassenausschuss-Obmann, ÖR Kaspar Ehammer, mit einer ausführlichen Vorstellung des Betriebes. Besonders hervorgehoben wurden der Neubau des Stalls sowie des Bauernhauses Mühlbichl im Jahr 2021.
Der Umbau vom traditionellen Anbindestall hin zu einem modernen, zeitgemäßen Laufstall hat sich als richtungsweisende Investition erwiesen, wie Familie Niederacher reflektierend erklärte.
Viele Besucher informierten sich zum aktuellen Besamungsprogramm und allgemeinen Zuchtthemen
Neben der Bio-Heumilchproduktion und der Fleckviehzucht zählen der Verkauf von Zuchttieren sowie die Vermietung von Ferienwohnungen zu den Betriebsschwerpunkten. Züchterisch wird auf die Entwicklung funktioneller Fleckviehkühe mit hoher Lebensleistung Wert gelegt.
Hervorragendes Management
Der Mühlbichlhof hält rund 58 Milchkühe und 75 Stück Nachzucht. Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst 40 Hektar Grünland sowie 6 Hektar Wald. Ein Teil der Kühe wird auf die Nockalm aufgetrieben. Die durchschnittliche Lebensleistung der Kühe beträgt beeindruckende 31.782 Kilogramm Milch bei einer Zwischenkalbezeit von 369 Tagen. Das exzellente Management des Familienbetriebs wurde mehrfach mit dem Managementpreis der Rinderzucht Tirol ausgezeichnet.
Am Betrieb stehen derzeit elf Dauerleistungskühe mit einer beeindruckenden Lebensleistung von über 50.000 Kilogramm Milch. Drei Kühe haben sogar die Marke von 100.000 Kilogramm überschritten – dafür wurde der Betrieb besonders ausgezeichnet. Die regelmäßige Teilnahme an Schauen auf Vereins-, Gebiets- und Landesebene unterstreicht die hohe Professionalität des Mühlbichlhofs im züchterischen Bereich.
Besamungsprogramm 2026
Zuchtleiter Christian Straif stellte das neue Besamungsprogramm für Fleckvieh vor. Neben dem Zuchtziel, das vor allem Exterieur und Gesamtzuchtwert fokussiert, wurden bei der Stierauswahl die Schwerpunkte auf Hornlosigkeit, Kalbeverlauf und Fitness gelegt. Das Programm umfasst vier EUROpremium-Stiere, 17 EUROselect-Stiere sowie drei Zukaufstiere. Die Hälfte davon ist genetisch hornlos. Darüber hinaus wurden aktuelle Entwicklungen bei der Hornlosbesamung, dem Stierankauf im EUROgenetik-Gebiet und der genomischen Selektion vorgestellt.
Im Rahmen der Veranstaltung „Fleckvieh vor Ort“ wurden zwei herausragende Stierzüchter aus Tirol für ihre außergewöhnliche Zuchtarbeit ausgezeichnet: Familie Appler aus Innsbruck für den WIRBELWIND P*S-Sohn WILTEN P*S und Familie Gruber aus Hopfgarten für den ZELDA-Sohn ZIRTAKI P*S. Beide Stiere wurden bereits als genomischer Jungvererber im Verbandsgebiet beziehungsweise im EUROgenetik-Gebiet erfolgreich eingesetzt.
Familie Appler und Familie Gruber freuten sich über Ihre Eurogenetik-Stierzüchtertafel
Familie Niederacher präsentierte Ihren Betrieb und die Fleckviehherde vorzüglich
Die Rinderzucht Tirol dankt der Familie Niederacher sowie allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.
Autor: Hannes Leitner, Zuchtprogramm Rinderzucht Tirol eGen