Kärntner Landesrinderschau 2023

Hochkarätiges Fleckvieh in Kärnten

Am 1. April fand in der Zollfeldhalle die Kärntner Landesrinderschau statt. Als Preisrichter bei der Rasse Fleckvieh fungierte Dr. Josef Miesenberger, Geschäftsführer FIH und Oö. Besamungsstation GmbH, der die neun Gruppen mit Fleckviehkühen professionell richtete und anschaulich kommentierte. Begonnen wurde mit der Gruppe der Siebtkalbskühe.

Als erste Gruppe wurde bereits ein „Highlight“ vorgestellt, wie Josef Miesenberger erklärte. Es waren fünf Kühe mit sieben Kälbern, alle ausgesprochen gut im Format auf sehr guten Fundamenten. Zur Gruppensiegerin wählte der Preisrichter aufgrund der besseren Vorderstrichplatzierung GERNE (V: Wille) von Johannes Gritzner, Malta, vor SCHWALBE (V: Manitoba) von Roman Dohr, Preitenegg.

Auch für die zweite Gruppe, Dauerleistungskühe mit 5 und 6 Abkalbungen, fand Miesenberger lobende Worte: „Alle Kühe sind sehr überzeugend.“ Dennoch war für ihn die Siegerin eindeutig: SILBER (V: Evergreen) von Hannes Schmölzer, Rothenthurn. „Sie kann in allen Einzelmerkmalen überzeugen“, so der Preisrichter. Den Reservesieg holte sich die kapitale REUMUT-Tochter IRENE von Reinhard Scherzer, Paternion.

In der ersten Gruppe der Kühe mit drei und vier Kälbern zeigten sich die Tiere im Format etwas unterschiedlich, wie der Preisrichter einleitend feststellte. Er wählte BOVA, eine IROKESE P*S-Tochter von Reinhard Scherzer, eine gewaltig rahmige Kuh, wegen der guten Winkelung im Fundament und des ausbalancierten Euters zur Siegerin, vor der jugendlichen LAURA (V: Manigo) von Franziska Sepperer, Rangersdorf.

Die Gruppe der neumelken Kühen mit drei und vier Kälbern begeisterte den Preisrichter: „Was gibt es Schöneres, als solche Kühe im Ring zu sehen, auch wenn für den Preisrichter die Entscheidung schwierig ist. Mehrere Tiere könnten an der Spitze stehen – das ist eine Geschmackssache.“ Er entschied sich für die HURLY-Tochter SALBEI von Hannes Schmölzer, Rothenthurn zur Gruppensiegerin, weil sie noch einen Tic besser war in der Euterlänge und -höhe sowie im Fundament. Reservesiegerin wurde die ebenso starke REMMEL-Tochter FLORA von Johannes Schilcher, Preitenegg.

„Eine sehr gute Gruppe an Zweitkalbskühen“, mit diesen Worten entließ Josef Miesenberger die Gruppe der altmelken Kühe mit 2 Kälbern, nachdem er zuvor die körperstarke VIRGINIA (V: Vegas) von Claus Jessenitschnig, Moosburg, zur Gruppensiegerin ernannte, vor SAMI (V: Husam) von Johannes Schilcher, Preitenegg. Die Gruppensiegerin bestach nicht nur mit ihrem Seitenbild, sondern auch mit ihrem lebhaften, breit angesetzten Euter.

Eine kleine, aber besondere Gruppe waren die vier neumelken Zweitkalbskühe, waren doch zwei sehr bekannte Kühe darunter. Den Gruppensieg holte sich wegen ihrer Vorzüge im Euter die GS WOIWODE-Tochter ZIKADE von Martin Stückler, Prebl. Sie brillierte auch mit einem Topfundament. Knapp hinter ihr auf Platz zwei reihte sich die WEISSENSEE-Tochter ELVIRA von Karin Lichtenegger, St. Margarethen/Lav. ein.

Auch die erste Gruppe der Jungkühe zeichnete sich mit Tieren auf sehr guten Fundamenten aus. Eine eindeutige Gruppensiegerin fand der Preisrichter in der formatvollen GS WAY-Tochter ZEUGIN von Martin Stückler, Prebl. Den Reservesieg sicherte sich GLADIOLE (V: Walcott) von Simone u. Johannes Jöbstl, St. Gertraud/Lav.

In der zweiten Gruppe der Jungkühe stellte der Preisrichter eine Kuh voran, von der er meinte: „Eine Kuh ohne Fehl und Tadel.“ SENNE (V: Mogul) von Adelheid Tschernitz, Feldkirchen, brillierte im Typ, in der Länge, Breite und vor allem mit ihrem Euter. Auf Rang zwei stellte Miesenberger die sehr gut bemuskelte, aber auch gut beeuterte MANAUS-Tochter HAPPY von Herwig Kofler, Kirchbach.

Die VEISTRITZ Pp*-Tochter ALMA von Reinhard Scherzer gefiel dem Preisrichter in der dritten Gruppe der Jungkühe in ihrer Gesamterscheinung am besten. Er hob ihr makelloses Fundament hervor. Gruppenreservesiegerin wurde mit ihrem langen, festsitzenden Euter die HERZPOCHEN-Tochter ELSE von Karin Lichtenegger, St. Margarethen/Lav.

Ein Glanzpunkt der Schau war die Präsentation von drei 100.000-kg-Fleckvieh-Kühen, die Geschäftsführer Ernst Lagger jede mit einer eindrucksvollen Story vorstellte. Josef Miesenberger hatte dann die schwierige Aufgabe die Kühe zu rangieren. „Eine Ausnahmesituation“, meinte der Preisrichter. Er entschied sich für „die schönste und fitteste“ Kuh, für die enorm körperstarke LAURA (V: Manitoba) von Josef Striedner, Egg/Hermagor. An zweiter Stelle platzierte sich ICEAGE (V: GS Rau) von Reinhard Scherzer, Paternion. In dieser Gruppe soll auch die Drittplatzierte genannt werden: ZILLI (V: GS Vettel) von Karin Lichtenegger, St. Margarethen/Lav.

Im Finale der älteren Kühe standen die Gruppensiegerinnen der Kühe ab drei Abkalbungen bis zur Gruppensiegerin der 100.000-kg-Kühe im Ring. „Das ist jetzt ein Schönheitsbewerb mit subjektiver Entscheidung“, so Miesenberger. Er kürte schlussendlich die HURLY-Tochter SALBEI von Hannes Schmölzer aus Rothenthurn aufgrund ihres hervorragenden Euters verdient zum Champion und die 100.000-kg-Kuh LAURA (V: Manitoba) von Josef Striedner, Egg/Hermagor zum Reservechampion.

Spannend war die Finalentscheidung bei den jungen Kühen. Jungkuhchampion wurde die extrem typ- und euterstarke MOGUL-Tochter SENNE von Adelheid Tschernitz, Feldkirchen. Der Titel des Reservechampions ging an die ebenso körperstarke, mit einem breiten und hochsitzenden Euter ausgestattete GS WAY-Tochter ZEUGIN von Martin Stückler, Prebl.

Am Ende des Tages waren sich die Besucher einig, an der Spitze Fleckviehkühe von internationalem Format aus Kärnten gesehen zu haben. Fleckvieh Austria gratuliert dazu sehr herzlich.

Geschäftsführer Reinhard Pfleger: „Als Besucher der Kärntner Landesrinderschau gratuliere ich den Züchterfamilien aus Kärnten und unserer Mitgliedsorganisation CaRINDthia zu dieser gelungenen Präsentation von Fleckviehzuchttieren. Die gezeigte Fleckviehkollektion konnte den beeindruckenden Zuchtfortschritt von Fleckvieh in Kärnten in den letzten Jahren durch viele, dem Zuchtziel nahestehende Kühe in allen Altersklassen eindrucksvoll beweisen. Drei beeindruckende 100.000 Liter Kühe, Kühe im besten Produktionsalter, die mit einer Kombination aus Leistung und Format gefallen konnten und Jungkühe, die den Zuchtfortschritt in der Euterqualität bestens sichtbar machten, hinterließen beim Publikum einen bleibenden Eindruck. Diese Landesrinderschau ist ein weiterer Puzzlestein, der sich in die Reihe der Erfolge von CaRINDthia der letzten Jahre mit der Zucht von international konkurrenzfähiger Genetik aus dem eigenen Zuchtgebiet und den großen Erfolgen auf der letzten Bundesfleckviehschau einreiht.

SALBEI (V: Hurly) von Hannes Schmölzer, Rothenthurn – Champion der älteren Kühe

SENNE (V: Mogul) von Adelheid Tschernitz, Feldkirchen – Champion der jungen Kühe

100.000-kg-Kuh LAURA (V: Manitoba) von Josef Striedner, Egg/Hermagor – Reservechampion der älteren Kühe

ZEUGIN-ET (V: GS Way) von Martin Stückler, Prebl – Reservechampion der jungen Kühe

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