Paukenschlag beim Leistungsabschluss 2019

Das robuste Fleckvieh springt an die Spitze bei der Lebensleistung! Nach dem außergewöhnlichen Leistungssprung von über 300 kg Milch im letzten Jahr kam es heuer nicht zu der vielleicht erwarteten Korrektur – ganz im Gegenteil, ein weiteres Plus von 77 kg Milch und 6 kg Fett und Eiweiß stehen auf der Habenseite.

Die wetterbedingten Umweltfaktoren waren diesmal in den Regionen teilweise krass unterschiedlich, so dass die Durchschnittswerte der Zuchtorganisationen nicht unbedingt die genetische Entwicklung widerspiegeln. Erste Auswertungen zu den genetischen Trends zeigen, dass wir in allen Merkmalen gut unterwegs sind und auch die angestrebte Trendwende bei der Fruchtbarkeit realisiert werden kann. Die mit 14 Prozent sehr hohe Gewichtung im Gesamtzuchtwert leistet hier ganze Arbeit.

Klar ist, dass sich die Verbesserung der Genetik auch in den phänotypischen Ergebnissen niederschlagen muss. Und das passiert gerade auf eindrucksvolle Art und Weise: Fleckvieh ist nicht nur mit knapp vier Jahren bei der Nutzungsdauer, die kontinuierlich ansteigt, ganz vorne, sondern seit heuer die Nummer 1 in der Lebensleistung nach Fett- und Eiweiß-kg und damit als Doppelnutzungsrasse besser als die beste nur auf Milch gezüchtete Rasse! Seit 2010 konnte die Lebensleistung ziemlich konstant jährlich um zwei Prozent, in Summe also um ca. 20 Prozent gesteigert werden, während die zweitbeste Rasse in dieser Statistik aufgrund der rückläufigen Nutzungsdauer nur ein marginales Plus erreichen konnte.

Wir sind überzeugt davon, dass es robuste, problemlose Kühe in der Milchproduktion braucht, um die Leistung auf sinnvolle Art und Weise weiter verbessern und die Milchproduktion effizient und wirtschaftlich gestalten zu können. So können wir hoffentlich auch in Zukunft in unseren – international betrachtet – sehr kleinen Strukturen reüssieren.

Bei den Zuchtstrategien der Betriebe rückt immer mehr die Herdentypisierung in den Fokus. Eine Chance, die noch immer stark unterschätzt bzw. zu wenig genutzt wird, ist die Möglichkeit, durch eine gezielte Stierauswahl begleitet von Anpaarungsprogrammen viel rascher zu einer harmonischen Herde ohne große Schwächen bei einzelnen Merkmalen zu kommen. Die Auflistung der besten Zuchtwerte soll hier inspirierend wirken, wobei wir die besten Jungtiere diesmal anonymisiert dargestellt haben, um einen „RUN“ auf diese Genetik zu vermeiden.

Die  Leistungen sprechen absolut für sich. FLECKVIEH AUSTRIA gratuliert allen Züchterfamilien zu diesen herausragenden Leistungen und wünscht viel Glück und Erfolg in Familie, Hof und Stall.

Ing. Johann Tanzler, AGÖF