Verpflichtende Herkunftskennzeichnung auf dem Teller

Diese Forderung haben die Vertreter der Rinderzucht Ministerin Frau Elisabeth Köstinger bei ihrem Tirolbesuch mit Nachdruck mitgegeben. Im Rahmen ihres Tirol-Besuches Ende August besuchte sie auch den Hof der Milchbuben Thomas und Markus in Hopfgarten, den beiden Söhnen des Aufsichtsratsvorsitzenden der Rinderzucht Tirol Kaspar Ehammer.

Dabei konnten AR-Vorsitzender Kaspar Ehammer und ZAR-Obmann Stefan Lindner dieses Anliegen für die verpflichtende Herkunftskennzeichnung vorstellen und mitgeben. Sowohl Rinderzucht Tirol wie auch die Dachorganisation Rinderzucht Austria (ZAR) mit fast 22.000 Mitgliedsbetrieben haben in ihren Gremien diese Forderung einstimmig beschlossen. Anschließend führte sie der Weg zum Sommergespräch auf den Hof des Rinderzucht Tirol Aufsichtsrates und Grauvieh-Obmannes Hans Pittl, wo diese Forderung noch einmal bekundet wurde. Begleitet wurde die Ministerin von den höchsten bäuerlichen Vertretern des Landes mit LH-Stv. Josef Geisler und Präsident und Nationalrat Josef Hechenberger.

Koestinger Elisabeth

Bundesministerin Elisabeth Köstinger in Tirol

„Corona hat uns gezeigt, wie wichtig Ernährungs- und Versorgungssicherheit für die Bevölkerung sind“, so Kaspar Ehammer. Die heimische Landwirtschaft versorgt uns auch dann noch mit Lebensmittel, wenn die Grenzen geschlossen sind. Nun müssen aber dazu die Begleitwerkzeuge geschaffen werden, damit die österreichische Landwirtschaft diesen systemrelevanten Auftrag leisten kann. Aktuell läuft ein beinharter Verdrängungswettkampf auf dem Markt. Die heimische Produktion wird ausgetauscht durch billige anonyme Importlebensmittel.

ZAR-Obmann Stefan Lindner erklärte dies am Beispiel Kalbfleisch. Vor 10 Jahren waren noch 2/3 des in Österreich verzehrten Kalbfleisches heimisch, heute sind es nur mehr 1/3. Das mittlere Drittel wurde ausgetauscht: Heimische Kalbfleischproduzenten warfen das Handtuch und das inländische Kalbfleisch wurde durch Importkalbfleisch ersetzt! Wenn man das 10 Jahre weiterrechnet, so kommt dann voraussichtlich fast 100 Prozent des Kalbfleisches aus anderen Ländern.

Diese Entwicklung gibt es nicht nur beim Kalbfleisch, sondern auch bei anderen Produkten in der österreichischen Landwirtschaft. Umso mehr müssen jetzt Regeln geschaffen werden, diesen Austausch zu verhindern, damit im Falle einer weiteren Krisenzeit die österreichische Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln ernährt werden kann. Mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung gibt man dem Konsumenten und Produzenten eine faire Chance in der Auswahl der Lebensmittel und der Entscheidung über die zukünftige Entwicklung der Versorgungssicherheit, so Ehammer und Lindner unisono abschließend in ihren Worten.

Christian Moser, Rinderzucht Tirol

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