Zuchtrinderexporte: Halbjahresbilanz 2009

Für 75.200 Rinder haltende Betriebe (Dezemberzählung 2008) sind die Rindererzeugung und die Milchproduktion die entscheidende Existenzgrundlage. Betrachtet man die aktuellen Erzeugerpreise, so stehen den Bauern schwierige Zeiten bevor. Der österreichweite durchschnittliche Milchpreis ab Hof lag im Mai 2009 (28,7 Cent pro kg Milch) 28 Prozent unter dem Niveau vom Mai des Vorjahres. Die durchschnittlichen Preise bei den Versteigerungen im Monat Juni lagen bei den Kühen 13 Prozent undundnbsp; bei Kalbinnen 19 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Starker Exportrückgang – einzige Ausnahme: Italien
Verzeichnete die österreichische Zuchtrinderwirtschaft im Jahr 2008 noch ein Exportplus von 3,8 Prozent bzw. insgesamt 23.738 exportierten Zuchttieren, so konnten im ersten Halbjahr 2009 bisher lediglich 8.300 Zuchtrinder außer Landes gebracht werden. Der Innergemeinschaftliche Handel (IGH) nahm zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um etwa 5 Prozent ab, Exporte in Nicht-EU-Länder gingen um ca. 48 Prozentundnbsp; bzw. um 3.000 Stück zurück. Der Rückgang insgesamt, über alle Länder hinweg, beträgt im 1. Halbjahr 2009 28 Prozent. Einzig der italienische Markt verzeichnete ein Plus von 38 Prozent, in den übrigen Märkten wie Russland, Kroatien, Serbien und Rumänien brachen die Exporte um 40 bis zu 60 Prozent ein. Die starken Rückgänge gehen überwiegend auf das Konto der Blauzungenkrankheit. Italien als Hauptabnehmerland verlangt geimpfte Tiere. Nach Russland ist der Export nur mit ungeimpften Rindern möglich. Die Bemühungen auf Bundesebene zwischen den Chefveterinären Russlands und Österreich laufen auf Hochtouren, um eine schnelle Lösung erzielen zu können.

Autor: DI Lukas Kalcher, ZAR

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