ZV Bergland 24.1.2024 Marktbericht

Jahresauftakt bringt bei den exportfähigen Kalbinnen Rekorde und im Inlandsmarkt einen qualitätsbezogenen Absatz

Das Jahr 2024 startete bei der ersten Versteigerung mit hohen Auftriebszahlen in fast allen Kategorien. Konnten die trächtigen Kalbinnen trotz der hohen Auftriebszahlen zu Rekordpreisen vermarktet werden, war der Markt in den anderen Segmenten stark qualitätsabhängig.

Stiere

Bei den Stieren war die Auftriebszahl mit 16 Stück rekordverdächtig. Das Interesse der Käufer konzentrierte sich größtenteils auf dieselben Jungstiere, wodurch bei den verkauften Tieren ein zufriedenstellender Durchschnittspreis erzielt wurde. Dieser durchschnittliche Verkaufserlös von 2.307 Euro täuscht jedoch, da die Preisspanne der abgesetzten Stiere von 1.500-2.900 Euro enorm war und auch nicht alle Stiere verkauft wurden. Somit war es wie in den anderen Kategorien, welche stark von der Nachfrage im Inland abhängig sind: Das Angebot war zu hoch für die Nachfrage. Den Tageshöchstpreis von 2.900 Euro erzielte ein genetisch hornloser MEVERIK-Pp-Sohn. Dieser konnte neben seiner hoch typisierten Milchmenge auch mit einem überragenden Vererbungsbild im Exterieur überzeugen, welches durch den im Hintergrund stehenden M-Stamm der Familie Wimmer aus Haidershofen auch zu erwarten ist, stammt aus diesem auch der überragende, bereits NK-geprüfte Stier GS HILLYBILLY.

Fleckvieh-Jungkühe

Eine ELEXIS-Tochter sorgte bereits bei den vorgereihten Jungkühen für ein absolutes Highlight der Jänner-Versteigerung. Die in allen Merkmalen überragende Jungkuh, gezüchtet und angeboten vom Betrieb Heindl Regina und Michael, erzielte den überragenden Preis von 3.760 Euro. Konnten die 2a-Jungkühe wieder zu einem guten Preis von 2.716 Euro abgesetzt werden, täuscht der Durchschnittspreis bei den 2b-Kühen. Ist der Preis mit 2.108 Euro durchaus zufriedenstellend, muss hier erwähnt werden, dass die Preisspanne von 1.600 -2.880 Euro sehr groß war und zusätzlich einige Tiere nicht abgesetzt werden konnten, da das Angebot die Nachfrage überstieg.

Fleckvieh-Kalbinnen

Um einen Rekordpreis von durchschnittlich 2.845 Euro konnten 352 Kalbinnen abgesetzt werden. Preisentscheidend war dieses Mal die Türkeitauglichkeit. Während bei den schwerträchtigen Kalbinnen der Markt stark qualitätsbezogen ablief, konnten die kleinträchtigen Kalbinnen zu absoluten Spitzenpreisen vermarktet werden. Kalbinnen, die neben einer guten Entwicklung auch mit überragenden Mutterleistungen überzeugen konnten, erzielten sogar Preise von 4.000 Euro und mehr. Den Tageshöchstpreis von 4.550 Euro erzielte eine im Doppelnutzungstyp stehende und typstarke MANOLO Pp-Tochter vom Betrieb Pils aus Neustadl/Donau.

Die ELEXIS-Tochter vom Betrieb Heindl Regina und Michael wurde um 3.760 Euro verkauft.

Die GS ELEXIS-Tochter SALEXI (MV: Inhof) von Regina und Michael Heindl, Hofstetten-Grünau, erreichte mit 3.760 Euro den höchsten Preis in der Kategorie der Jungkühe.

MANOLO Pp*-Tochter MIRANDA (MV: GS Herztakt) von Ingrid und Christian Pils, Neustadt a. d. D., erzielte mit 4.550 Euro den Tageshöchstpreis.

Fleckvieh-Zuchtkälber

Auch bei den Zuchtkälbern war die Auftriebszahl sehr hoch. Die Versteigerung startete wie immer mit den jüngeren, und somit leichteren Zuchtkälbern, welche zu guten Preisen abgesetzt werden konnten. Jedoch war auch hier erkennbar, dass das hohe Angebot die Nachfrage überstieg. Die schwereren Zuchtkälber überzeugten zwar punkto Qualität, konnten jedoch aufgrund des gesättigten Marktes zumeist keine zufriedenstellenden Preise erzielen. Der Durchschnittspreis der Zuchtkälber lag fast genau bei 600 Euro, wobei eine mit 137 GZW hoch typisierte GS SPUTNIK-Tochter den Tageshöchstpreis von 1.640 Euro erzielte.

Zusammenfassend muss gesagt werden, dass das hohe Angebot an schwerträchtigen Tieren sowie Kühen die Nachfrage im Inland deutlich überstieg und der Absatz dadurch sehr unterschiedlich ausfiel. Bei den Kalbinnen ist nach wie vor die Exporttauglichkeit entscheidend, wobei dieses Mal vor allem türkeifähige Kalbinnen für den hohen Durchschnittspreis verantwortlich waren. Somit ist für März zu empfehlen, dass vor allem wieder kleinträchtige Kalbinnen gemeldet werden, welche die Türkeianforderungen erfüllen.

Preisstatistik Fleckvieh

Preise netto in Euro, in Klammer die  Anzahl der verkauften Tiere; die Bio-Tiere sind in der Statistik inkludiert und zusätzlich unten in der Tabelle extra angeführt

ZV Bergland 24.01.2024

Die nächsten Zuchtrinderversteigerungen des NÖ Genetik-Rinderzuchtverbandes:

  • Mittwoch, 21. Februar 2024 in Zwettl
  • Mittwoch, 6. März 2024 in Bergland

Autor: Josef Himmelsberger, NOEGEN
Fotos: Andreas Wurzinger, NOEGEN