ZV Traboch, 11.3.2021 – Marktbericht

Qualität und Preis auf höchster Stufe

Die Zuchtrinderversteigerung im Rinderzuchtzentrum Traboch vom 11. März 2021 wird nicht nur als 300. Versteigerung seit Gründung der Organisation, sondern auch als eine der bestverlaufenden Absatzveranstaltung in die Geschichtsbücher der Rinderzucht Steiermark eingehen. Jene Züchter, die die Versteigerungsbühne für die Vermarktung ihrer Tiere nutzten, wurden mit einer mit vielen Kaufinteressenten besetzten Arena mit rasanten Marktverlauf und einer Preisbildung belohnt, die wohl noch nie zuvor auf einer Zuchtrinderversteigerung in der Steiermark erzielt werden konnte.

Obmann Matthias Bischof konnte Kaufinteressenten aus der Steiermark und aus nahezu allen Bundesländern Österreichs begrüßen. Ebenfalls konnte das Angebot an steirischen Zuchtrindern private Kaufinteressenten aus Slowenien, Kroatien und Bulgarien zu einem Besuch in Traboch bewegen. Die treuen Partner des Zuchtrinderhandels Schalk und Genetik Austria waren ebenfalls am Ankauf von Zuchtrindern aus der Steiermark interessiert.

Die konsequente Umsetzung der züchterischen Maßnahmen der letzten Jahre und das daraus resultierende Angebot an Zuchtrindern mit außergewöhnlicher Qualität in Genetik, Absolutleistung und Exterieur dürfte der Grund dafür sein, dass viele Kaufinteressenten doch lange Anfahrtswege für den Erwerb von steirischer Genetik in Kauf nehmen.

Fleckvieh

Schon zu Beginn der Auktion war das starke Kaufinteresse und der Zug in der Versteigerung deutlich wahrnehmbar. Die Kategorie der Kuhkälber wurde zu einem hohen Durchschnittspreis von 683 Euro Zuschlag vermarket. Traditionell war das Angebot an Jungkalbinnen um diese Jahreszeit in Traboch groß. Das Angebot von über 50 Tieren war geprägt von Tieren mit gutem Entwicklungszustand und hatte wiederum viele genetische Highlights zu bieten. Aufzuchtbetriebe aus allen angrenzenden Bundesländern und Slowenien bedienten sich am Angebot. Auffallend war das starke Interesse aus den westlichen Bundesländern Salzburg und Tirol. Gefragtestes Tier der Kategorie war eine Tochter des aktuellen Spitzenvererbers von GENOSTAR GS DER BESTE aus der Zucht von Hannes Pirstinger, Fladnitz die nach spannendem Winkerduell schließlich bei einem bekannten Zuchtbetrieb in Osttirol ihre neue Heimat gefunden hat. Die Kategorie schloss bei einem sehr hohen Schnittpreis von 1.172 Euro netto.

Das Angebot an Kühen in Milch war mit über 60 angebotenen Tieren deutlich größer als zuletzt. Die verkauften Jungkühe wussten mit einer garantierten Milchmenge von 30,0 kg im Schnitt und reihenweise guten Exterieureigenschaften viele Kaufinteressenten zum Mietbieten zu überzeugen. Es entwickelte sich ein mehr als zügiger, stimmungsvoller Marktverlauf, der schließlich in einem durchschnittlichen Zuschlagspreis von bisher noch nie erreichten 2.180 Euro mündete. Fast 70 Prozent aller Jungkühe konnten einen Zuschlagspreis von mehr als 2.000 Euro erzielen. Erfreulich zu beobachten war die überaus starke Nachfrage von Käufern aus der Steiermark. Drei Spitzenjungkühe wurden vom Zuchtbetrieb Eichberger Christoph in St. Margarethen angeboten. Zum Tageshöchstpreis von 3.500 Euro wechselte eine nahezu makellose MIAMI-Tochter aus diesem Trio in einen weststeirischen Betrieb.

Wie bei der letzten Versteigerung waren Jungkühe aus Biobetrieben besonders begehrt. Auch Fleckviehzüchter aus dem benachbarten Slowenien und Kroatien sicherten sich Spitzentiere für ihre Herden.

ZV Traboch 11.03.2021 teuerste Kuh

MIAMI-Tochter von Eichberger Anna und Christoph, St. Margarethen

ZV Traboch 11.03.2021 SARA (Miami x Herz), LILI (Vollzug x GS Rawalf), ANNABELL (Horizont x Ideal)

Drei Spitzenjungkühe vom Zuchtbetrieb Eichberger Christoph, St. Margarethen (von links): SARA (Miami x Herz), LILI (Vollzug x GS Rawalf), ANNABELL (Horizont x Ideal)

ZV Traboch 11.03.2021 GS DER BESTE-Tochter

GS DER BESTE-Tochter von Johannes Pirstinger, Fladnitz

ZV Traboch 11.03.2021 GS HUT AB-Tochter

GS HUT AB-Tochter von Martin Adreitschitsch, Thörl

Das Angebot an trächtigen Kalbinnen umfasste 30 Tiere und war geprägt von Tieren, die mit besten Körpereigenschaften zu überzeugen wussten. Die starke Nachfrage eines privaten Kaufinteressenten aus Bulgarien gepaart mit Nachfrage der Viehhandelspartner Schalk und Genetik Austria sorgten für einen mehr als positiven Marktverlauf. Auch die trächtigen Kalbinnen schlossen mit einem Durchschnittspreis von sehr hohen 2.051 Euro netto. Der Topseller war eine korrekte GS HUT AB-Tochter aus dem Betrieb Andreitschitsch in Thörl, die in Zukunft in Bulgarien produzieren wird.

Preisstatistik Fleckvieh

Preise netto in Euro, in Klammer die  Anzahl der verkauften Tiere

* garantierte Einsatzleistung

Die nächsten Zuchtrinderversteigerungen der Rinderzucht Steiermark:

  • Donnerstag, 15. April in Greinbach
  • Dienstag, 20. April in St. Donat
  • Donnerstag, 6. Mai in Traboch

Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Rinderzucht Steiermark
Fotos: Ing. Fritz Baumann, Rinderzucht Steiermark