ZV Traboch, 14.1.2021 – Marktbericht

Tiefe Temperaturen – hohe Preise

Die erste Zuchtrinderversteigerung des Jahres 2021 in der Steiermark fand im Rinderzuchtzentrum in Traboch statt. Ein Wintereinbruch mit starken Schneefällen in weiten Teilen der Obersteiermark dürfte viele Züchter von einer Anlieferung ihrer gemeldeten Zuchtrinder abgehalten haben. Jene Verkäufer, die die Mühen der winterlichen Anreise auf sich nahmen, wurden mit einer mit Kaufinteressenten stark gefüllten Arena mit rasantem Marktverlauf und einer Preisbildung belohnt, die selten zuvor in der Steiermark bei Zuchtrinderauktionen zu verzeichnen war.

Eine Veranstaltung wie eine Zuchtrinderversteigerung in Zeiten eines harten Lockdowns abhalten zu können, ist alles andere als selbstverständlich und nur unter Einhaltung des Maßnahmenpapiers der ZAR in Abstimmung mit den Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit möglich. Die Sicherheitsmaßnahmen mit verpflichtendem Mund-Nasenschutz und der Einhaltung der Abstände wurde in bester Disziplin der Vermarkter und Käufer lückenlos eingehalten.

Obmann Matthias Bischof konnte Kaufinteressenten aus der Steiermark, aus mehreren Bundesländern sowie treue Partner des Zuchtviehhandels in Traboch begrüßen. Viele Kaufinteressenten nahmen auch das immer beliebter werdende Service des Treuhandkaufes durch die Experten der Rinderzucht Steiermark in Anspruch.

Fleckvieh

Das Angebot an Kühen in Milch war mit 42 angebotenen Tieren kleiner als es der Umfang des Versteigerungskataloges erwarten ließ. Die Kühe, die den Ring betraten, waren allerdings von außergewöhnlich hoher Qualität, was das Exterieur und die garantierten Milchmengen betraf. Ein durchschnittlicher Zuschlagspreis von knapp 2.050 Euro netto spricht eine eindeutige Sprache, wobei knapp 60 Prozent der verkauften Jungkühe über 2.000 Euro als Zuschlagspreis notierten. Mehrere Spitzenkühe erzielten bemerkenswert hohe Gebote, wobei zwei Jungkühe mit einem Zuschlagspreis von über 3.000 Euro besonders erwähnenswert sind. Zum Tageshöchstpreis wechselte eine makellose GS DENKMAL Tochter, die aus einem der bestzüchtenden Kuhstämme der Steiermark stammt, vom Zuchtbetrieb Eichberger Anna und Christoph, St. Margarethen nach Tirol. Ebenfalls über 3.000 Euro war einem steirischen Züchter eine exterieurstarke ETOSCHA-Tochter von Thomas Paar aus Mürzzuschlag wert.
Wie bei der letzten Versteigerung waren Jungkühe aus Biobetrieben wieder besonders begehrt. Eine VERTIGO-Tochter aus der Zucht von Sepp Köck, Neumarkt war das begehrteste Tier der Bio-Jungkühe. Fleckviehzüchter aus dem benachbarten Slowenien sicherten sich ebenfalls mehrere Spitzenkühe für ihre Herden.

Das Angebot an trächtigen Kalbinnen war diesmal geprägt von Tieren, die mit besten Körpereigenschaften zu überzeugen wussten. Die starke Nachfrage der anwesenden Viehhandelspartner Schalk und Genetik Austria sowie eine durchaus gegebene bäuerliche Nachfrage sorgten für einen mehr als positiven Marktverlauf, der auch ein deutlich größeres Angebot an trächtigen Kalbinnen vertragen hätte. Auch die trächtigen Kalbinnen schlossen mit einem Durchschnittspreis von über 2.000 Euro. Der steirische Viehhandelspartner Schalk agierte sehr offensiv und sicherte sich mehrere Spitzentiere für seine Kunden. Auch bei den Kalbinnen waren Bio-Tiere stark nachgefragt. Der Topseller war eine starke REMMEL Tochter aus dem Biobetrieb Gritz Josef, die nach heftigem Winklerduell für 2.600 Euro an einem Betrieb im Mürztal ging.

ZV Traboch 14.01.2021 GS DENKMAL-Tochter von Eichberger Christoph, St. Margarethen

GS DENKMAL-Tochter von Eichberger Anna und Christoph, St. Margarethen

ETOSCHA-Tochter von Paar Thomas, Langenwang

ZV Traboch 14.01.2021 REMMEL-Tochter von Gritz Josef, St. Lamprecht

REMMEL-Tochter von Gritz Josef, St. Lamprecht

ZV Traboch 14.01.2021 WORLDCUP-Tochter von Wagner Franz, Breitenstein

WORLDCUP-Tochter von Wagner Franz, Breitenstein

Das Angebot von knapp 50 Zuchtkälbern und Jungkalbinnen fiel ebenfalls kleiner als zuletzt aus und konnte zu sehr zufriedenstellenden Preisen abgesetzt werden. Durch Interesse aus Slowenien gepaart mit privater Nachfrage von Aufzuchtbetrieben konnte ein zügiger Absatz erreicht werden. Die Kategorie der Kuhkälber schloss bei hohen 721 Euro und die der Jungkalbinnen bei ebenfalls hohen 1.060 Euro Zuschlagspreis im Schnitt. Die gefragtesten Tiere waren eine GS DENKMAL-Tochter aus der Zucht von Hubert Kapp, Aigen sowie eine gut typisierte WORLDCUP-Jungkalbin aus dem Betrieb Franz Wagner, Breitenstein. Beide genetisch interessanten Jungtiere wechselten zu Züchtern nach Tirol.

Preisstatistik Fleckvieh

Preise netto in Euro, in Klammer die  Anzahl der verkauften Tiere

* garantierte Einsatzleistung

Die nächsten Zuchtrinderversteigerungen der Rinderzucht Steiermark:

  • Donnerstag, 04. Februar in Greinbach
  • Dienstag, 16. Februar in St. Donat
  • Donnerstag, 11. März in Traboch

Autor: Ing. Reinhard Pfleger, Rinderzucht Steiermark
Fotos: Ing. Fritz Baumann, Rinderzucht Steiermark