ZV Traboch, 22.9.2020 – Marktbericht

Genomische Leckerbissen sorgen für Ausrufezeichen!

Bei der Zuchtrinderversteigerung am 22. September in Traboch, Steiermark, wurde eine etwas kleinere Stückzahl angeboten, welche durchaus zügig vermarktet werden konnte. Die schöne Wetterlage und eine prognostizierte Schlechtwetterfront waren dafür verantwortlich, dass etwas weniger bäuerliche Kaufinteressenten den Weg nach Traboch fanden. Absätze nach Italien, Slowenien, Irland, Türkei, Usbekistan und Aserbaidschan konnten den Markverlauf stabilisieren. Die getätigten Treuhandkäufe der Mitarbeiter der RINDERZUCHT STEIERMARK wirkten sich ebenfalls positiv auf den Marktverlauf aus. Diese Möglichkeit des Vieheinkaufes könnte auch in Zukunft eine noch stärkere Rolle spielen für alle jene Kaufinteressenten mit begrenzten Zeitressourcen.

Fleckvieh

Das mittelgroße Angebot an Zuchtkälbern konnte zu ordentlichen Preise abgesetzt werden. Kälber ab 120 kg und guter körperlicher Entwicklung haben deutlich Vorteile in der Preisbildung. Die ganz großen Preisschwankungen nach oben und unten blieben diesmal aus.

Das Angebot der FV-Jungkalbinnen war sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite wurden Jungkalbinnen angeboten, welche sich nach der Weidesaison in einem rohen Zustand befanden und auf der anderen Seite waren auch überaus gut entwickelte Tiere dabei. Die absoluten „Topseller“ in dieser Kategorie waren zwei Tiere mit außergewöhnlich hohen genomischen Zuchtwerten: Die Standnummer 51 vom Betrieb vom Betrieb Schörgi Franz, Kainach bei Voitsberg wusste mit einem GZW von 137 Punkten und einem Euterzuchtwert von 127 Punkten zu überzeugen. Diese HERZPOCHEN-Tochter wird in Zukunft ihre genetischen Spuren in einem bekannten bayerischen Braunviehzuchtbetrieb hinterlassen und war dem neuen Besitzer 6.520 Euro wert. Eine weitere genetisch interessante HERZPOCHEN-Tochter wurde vom Betrieb Sackl Martin, Hengsberg angeboten. Ein GZW von 130 und ein Euterzuchtwert von 130 waren einem Spitzenbetrieb aus dem Bundesland Salzburg 3.180 Euro wert.

Der Absatz der Fleckvieh-Jungkühe war gut, konnte aber an die Preisbildung der Mai und Augustversteigerung in Traboch nicht heranreichen. Die notwendigen Impulse seitens der bäuerlichen Käufer waren etwas verhaltener als zuletzt. Die Spitzenpreise dieser Kategorie konnten zwei Kühe aus den Zuchtbetrieben Anna und Christoph Eichberger, St. Margarethen bei Knittelfeld bzw. Heidemarie und Markus Göttfried, Unzmarkt mit 2.200 Euro Zuschlagpreis erreichen. Beide Spitzenkühe werden in Zukunft in der Steiermark produzieren.

Das qualitativ ansprechende Angebot an Kalbinnen traf auf eine gute Nachfrage. Eine Exportmöglichkeit nach Aserbaidschan für gute Kalbinnen wirkte marktbelebend. Den Tageshöchstpreis in dieser Kategorie erreichte eine BIO-Kalbin aus dem Betrieb Haberleitner
Roswitha, St. Margarethen bei Knittelfeld. Es ist immer wieder zu beobachten, dass bei BIO-Tieren ein deutlicher Nachfrageüberhang auf den Zuchtrinderversteigerungen gegeben ist.

ANNI, HERZPOCHEN-Tochter von Franz Schörgi, Kainach b. V.

ANNI, HERZPOCHEN-Tochter von Franz Schörgi, Kainach b. V.

ALMFEE, HERZPOCHEN-Tochter von Martin Sackl, Hengsberg

ALMFEE, HERZPOCHEN-Tochter von Martin Sackl, Hengsberg

FRIEDA, GS DER BESTE-Tochter von Anna und Christoph Eichberger, St. Margarethen b. Knittelfeld

Preisstatistik Fleckvieh

Preise netto in Euro, in Klammer die  Anzahl der verkauften Tiere

Preisstatistik Zuchtrinderversteigerung Traboch am 22. September 2020
* garantierte Einsatzleistung

Die nächsten Zuchtrinderversteigerungen der Rinderzucht Steiermark:

  • Dienstag, 29. September in Greinbach
  • Donnerstag, 15. Oktober in St. Donat
  • Dienstag, 17. November in Traboch

Autor: Georg Steiner, Rinderzucht Steiermark
Fotos: Ing. Fritz Baumann, Rinderzucht Steiermark