Bundesfleischrinderschau 2010 in Greinbach

Die Tiere teilten sich in 2 Kalbinnen-, einer Kuh- und drei Stiergruppen auf. Preisrichter war mit Friedrich Averbeck vom deutschen Zuchtverband Masterrind ein renommierter Kenner der Rasse Fleckvieh, der auch bei der Grünen Woche Berlin das erste Antreten unserer Nachbarn gerichtet hatte. Die väterlichen Abstammungen waren ein deutsch-dänischer Mix, wobei bei den weiblichen Tieren deutsche Väter überwogen, während die Stiere mehr dänische Väter aufwiesen.

Siegerin von Format
Bei den jüngeren Kalbinnen zwischen 10 und 14 Monaten war die POKER-Tochter KROATIA von der LFS Treibach-Althofen eine Klasse für sich. Eine enorme Entwicklung kombiniert mit einem tadellosen Fundament und erstklassigen weiteren Formeigenschaften brachten ihr den Gruppensieg ein. An zweiter Stelle rangierte die hervorragend bemuskelte GIGANT-Tochter MIA von Thomas Weishaupt, Preitenegg, die auch den erstmals bei einer Bundesschau vergebenen Bemuskelungsgruppensieg erzielen konnte. Beide Tiere wurden von Züchtern des Kärntner Rinderzuchtverbandes aufgetrieben.

Eine Herausforderung
Die zweite Kalbinnengruppe mit Tieren zwischen 16 und 28 Monaten war für den Preisrichter eine größere Herausforderung, galt es doch einen Altersunterschied von einem Jahr zu berücksichtigen. Zur Siegerin wurde hier die knapp zweijährige UNITED-Tochter BIA des Zuchtbetriebes Marta und Kurt Kerschbaumer aus Frojach gekürt. Sie überzeugte durch extreme Rahmen- und sehr gute Gewichtsentwicklung und erreichte auch den Bemuskelungssieg in ihrer Gruppe. Den zweiten Platz belegte hier die jüngste Kalbin der Gruppe. Die POLDAU-Tochter BOSZENA vom Zuchtbetrieb Pirker-Koiner aus St. Michael überzeugte mit perfekten Formeigenschaften und ließ viel Potentialundnbsp; für die Zukunft erkennen. Beide Tiere wurden von Züchtern der Rinderzucht Steiermark vorgestellt.

Kühe mit Kalb bei Fuß
Die Kuhgruppe mit 3 Tieren war schwächer besetzt, als Voraussetzung war hier aber das Führen eines Kalbes mit einem Alter von maximal zehn Monaten erforderlich und dadurch die Tierauswahl eingeschränkt. Der Sieg war schließlich der achtjährigen Kuh EMSE des bekannten Zuchtbetriebes Johannes Wachholbinger aus St. Marienkirchen vom Zuchtverband FIH nicht zu nehmen. EMSE zeigte sich im mittleren Rahmen mit viel Harmonie und einem optimal entwickelten LEON-Kuhkalb. Der zweite Platz ging an den Tiroler Zuchtbetrieb Thomas Peer aus Reith im Alpbachtal mit der rahmigen WINZER-Tochter WICHTL. Den Bemuskelungssieg holte sich die GORM-Tochter BELINKA, ausgestellt von Walter Steinberger aus Mauterndorf, Rinderzucht Steiermark. Diese Kuh führte ein optimal entwickeltes UNITED-Stierkalb, präsentierte sich aber nicht optimal.

3-mal Bittermann
Die vorgestellten Fleckvieh-Fleisch-Stiere zeigten gegenüber der letzten Bundesschau eine starke Verbesserung hinsichtlich Typ und Bemuskelung. Bei allen drei Gruppen führte der Sieg nicht am niederösterreichischen Zuchtbetrieb Bittermann Martin vorbei. SCHAKIRA in Gruppe 1 und SIGI in Gruppe 2, beide Söhne des dänischen Stieres SUPERY waren an diesem Tag nicht zu schlagen, der Bemuskelungssieg in beiden Gruppen dokumentierte hier zusätzlich noch die Überlegenheit im Preisrichten. Dem Vater entsprechend waren beide Stiere im Fleischtyp stehend. Den zweiten Platz in Gruppe 1 holte sich mit Johann Tisch aus Puchberg ebenfalls ein niederösterreichischer Zuchtbetrieb mit demundnbsp; EXODUS-Sohn EISENHERZ, während in der zweiten Gruppe der Reservegruppensieg an Johann Lebitschnig, Meiselding, mit dem ROCKY-Sohn RAMBO ging. Er vertrat den Rinderzuchtverband Kärnten.

In der Altstiergruppe setzte sich derundnbsp; bereits schauerprobte Besamungsstier GS RAMBOLD der GENOSTAR Rinderbesamung GmbH Wieselburg durch. RAMBOLD überzeugte durch Rahmen, harmonische Übergänge der Körperpartie und eine gute Oberlinie und ließ den harmonischen WEST-Sohn MALIBU des Betriebes Helga Minichberger, St. Leonhard bei Freistadt, hinter sich. Den dritten Platz und auch den Bemuskelungssieg erreichte der REFERENT-Sohn RABOL von Peter Petritsch, St. Salvator, Kärnten.

Die Champions
Das große Finale ging schließlich am Sonntag, dem 3. Oktober, über die Bühne. Zum Champion weiblich wurde die POKER-Tochter KROATIA von der LFS Treibach-Althofen, Kärntner Rinderzuchtverband, erkoren. Der Preisrichter war voll des Lobesundnbsp; für diese wüchsige Kalbin mit bestem Fundament und wunderbarem Exterieur. Der Reservesieg ging nach Oberösterreich an die HOLD-Tochter EMSE vom Betrieb Johannes Wachholbinger aus Marienkirchen. Diese typvolle Kuh stehe für Leistung, erkennbar an ihrem frohwüchsigen Kuhkalb, so der Preisrichter.

Bei den Stieren fiel die Wahl des Champions auf den rahmigen Altstier GS RAMBOLD (V.: Rocky) von der GENOSTAR Rinderbesamung GmbH. Zum Reservechampion wurde der hervorragend bemuskelte SUPERY-Sohn SIGI von Martin Bittermann, Heidenreichstein, NÖ-Genetik ernannt.

Die Ausrichtung, neben Fleisch auf genetische Hornlosigkeit zu züchten, wurde durch die Präsenz nahezu 90 % hornloser Tiere dokumentiert. Dabei ist es auch gelungen, das vorrangige Leistungsmerkmal „Bemuskelung“ stark zu verbessern. Hinsichtlich dieser gezeigten positiven Entwicklung darf man schon auf das nächste bundesweite Antreten der Fleckvieh-Fleisch-Züchter gespannt sein.

Autor: DI Franz Pirker, Fleischrinder Austria

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