Familie Schinnerer, Niederösterreich

Die gesamte Familie zieht an einem Strang

Im Herzen des Mostviertels, am Rande der Bezirksstadt Scheibbs, ist die Heimat der Familie Schinnerer. Mit ihrer Zielstrebigkeit und mit ihrem Fleiß baute die Familie einen beeindruckenden Milchviehbetrieb auf.

Von 1996 bis 2020 führten Maria (57 Jahre) und Johannes (60 Jahre) mit voller Leidenschaft erfolgreich ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Im Mittelpunkt und klaren Fokus stand seit jeher die Milchwirtschaft. Ihre betriebliche Konzeption und das perfekte Management brachten die Familie zum heutigen Erfolg. Vor kurzem übernahm ihr Sohn Michael mit seiner Freundin Julia den Hof. Der ganze Stolz der jungen Familie ist ihr vierjähriger Sohn Matthias. Der landwirtschaftliche Meister und Jungübernehmer Michael begeistert mit Motivation und züchterischem Fachwissen. Ebenfalls eine große Stütze bei der täglichen Arbeit ist Michaels Onkel Josef.

Erfolgreicher Jungkuhvermarkter

Vor zirka acht Jahren baute sich die Familie ein neues Standbein auf. Man begann mit der Vermarktung von Jungkühen über den Marktort Bergland. Der Marktstandort Bergland bietet die perfekte Bühne zur Vermarktung der Schinnerer Jungkühe. Innerhalb von 15 Minuten ist man in der Berglandhalle und mit der Umstellung auf eine eintägige Versteigerung wurde der Entschluss gefasst, diesen Betriebszweig professionell auszubauen. Absolut imponierend sind die Kennzahlen der letzten fünf Jahre: In fünf Jahren konnten 100 Jungkühe mit einem Zuschlagspreis von 2000,- Euro vermarktet werden. Die Jungkühe der Familie Schinnerer gehören regelmäßig hinsichtlich Leistung und Exterieur zu den absoluten Spitzentieren der Versteigerung. Die vermarkteten Jungkühe sorgen auf den Käuferbetrieben für höchste Zufriedenheit. „Da muss die Qualität einfach passen und man darf nichts dem Zufall überlassen“, meint der Junglandwirt.

Man setzt auf bewährte und sichere Genetik

Das ist auch ein Grund, warum die Züchterfamilie bei der Stierauswahl auf sichere Genetik setzt. „Wir hatten früher einen höheren Jungstieranteil bei den Besamungen, dann kamen die großen Überraschungen bei den Kalbinnen im Exterieur und vor allem in der Leistung“, schmunzelt der Jungbauer.

Hervorragende Arbeit in der Herde leisteten die Vererber GS RAU, GS RUMGO, RUKSI, GS VOGT, RALDI und vor allem GS VERSETTO. Aktuell setzt man verstärkt auf die bewährten Stiere GS MIX, RALDI, EPINAL, GS WERTVOLL und MINT.

Bei den Betriebsbesuchen ist der Jungbauer Michael sehr selbstkritisch und will sich immer wieder verbessern. Die Anpaarungen werden genau besprochen und geplant.

Die sehr leistungsbereite Herde beeindruckt vor allem durch die hohe Qualität und Ausgeglichenheit, speziell im Exterieur. Seine eindeutige züchterische Philosophie lautet: „Langlebige Kühe züchten, welche problemlos über viele Jahre leistungsbereit und gesund sind.“ Beeindruckende Kennzahlen der Herde sind der niedrige Besamungsindex von 1,5 und die durchschnittliche Lebensleistung der Abgangskühe von gut 40.000 kg.

Der Betrieb ist auch immer wieder eine fixe Anlaufstelle für die Selektion von Kühen für Ausstellungen. Die interessantesten Jungkalbinnen, welche aus sicheren und bewährten Kuhfamilien stammen, werden typisiert und über Embryotransfer genutzt. Aktuell befinden sich einige gut typisierte Kälber in Aufzucht.

GS HOFBAUER, der ganze Stolz der Züchterfamilie

Eine ganz besondere Kuh in der Herde ist die GS WOHLTAT-Tochter HUMI. Diese unheimlich fruchtbare und leistungsbereite Stiermutter glänzt mit viel Format und ihrem stark beaderten Qualitätseuter. Im Frühjahr 2020 brachte sie in der dritten Laktation ein gesundes Stierkalb von HERZSCHLAG zur Welt. Dieses Kalb wurde typisiert und konnte deutliche Zugewinne für sich verbuchen. Die Freude der gesamten Züchterfamilie war riesengroß, als die Nachricht eintrudelte, dass dieses Stierkalb für den Besamungsdienst angekauft wird. Getauft wurde der späte HERZSCHLAG-Sohn, nach dem Hofnamen des Betriebes Schinnerer: GS HOFBAUER. Die Stärken von GS HOFBAUER laut Typisierungsergebnis liegen im Leistungsbereich, Doppelnutzung, Rahmen und Euter. Seine Mutter HUMI steht aktuell, nach der Geburt von Drillingen, topfit in der vierten Laktation.

Immer wieder gerne erinnert man sich an die NÖ-Genetik-Landesschau 2012 im Zuge des Wieselburger Volksfestes zurück. Ihre STRAMY-Tochter EVELYN war bei dieser Ausstellung die Ehrenkuh; sie überzeugte das Fachpublikum mit ihrer Frische und Jugendlichkeit.

Familie: vorne sitzend Johannes (60), Maria (57), Matthias (4); stehend v. li.: Christina (30), Johannes (34), Monika (31), Michael (27) und Julia (26)

Familie Schinnerer: vorne sitzend Johannes (60), Maria (57), Matthias (4); stehend v. li.: Christina (30), Johannes (34), Monika (31), Michael (27) und Julia (26)

Der Hof der Familie Schinnerer vulgo Hofbauer, 3270 Scheibbs, Saffen 9

Der Hof der Familie Schinnerer vulgo Hofbauer, 3270 Scheibbs, Saffen 9

Familie Schinnerer ist professioneller Jungkuhvermarkter am Versteigerungsort Bergland

Familie Schinnerer ist professioneller Jungkuhvermarkter am Versteigerungsort Bergland

GS Hofbauer (Herzschlag x GS Wohltat), gGZW 130, MW 131, Ext.: 114-96-100-115 (Stand ZWS Dez. 2020)

GS Hofbauer (Herzschlag x GS Wohltat), gGZW 130, MW 131, Ext.: 114-96-100-115 (Stand ZWS Dez. 2020)

HUMI (V.: GS Wohltat), 4/3 9.423- 3,75- 3,28, die Mutter von GS HOFBAUER

HUMI (V.: GS Wohltat), 4/3 9.423- 3,75- 3,28, die Mutter von GS HOFBAUER

EVELYN (V.: Stramy), LL: 137.000 kg Milch, Ehrenkuh der NÖ Landesrinderschau 2012

EVELYN (V.: Stramy), LL: 137.000 kg Milch, Ehrenkuh der NÖ Landesrinderschau 2012

Betriebsdaten

Familie Schinnerer vulgo Hofbauer, 3270 Scheibbs, Saffen 9

Arbeitskräfte:
Michael, Maria und Johannes, Onkel Josef

Tierbestand:
160 Stück ( 52 Kühe u. weibliche Nachzucht)

Betriebsgröße:
16 ha Acker, 38 ha Grünland, 5 ha Wald

Niederschlag: 1.100-1.200 mm

Seehöhe: 330 m

Milchproduktion: ca. 400.000 kg an Bergland Molkerei

 

 

Siloraum: 1.100 m³; Gülleraum: 1.000 m³

Stiereinsatz: RALDI; GS MIX; GS WERTVOLL; EPINAL; MINT; HERZFEUER; GS WOIWODE; GS HOFBAUER

Maschinen: eigenmechanisiert, außer Gras- und Maishäckseln

Fütterung: AGR-Fütterung: 75 % Grassilage, 25 % Maissilage;
Kraftfutter: Raps, Soja, Gerste, Mais, Biertreber

Milchleistungsentwicklung: 

Leistungsentwicklung der Herde des Zuchtbetriebs Schinnerer

Autor: Thomas Eibl, NOEGEN