Klebsiella spp.

Teil 7 aus der Serie Mastitiserreger im Detail

Zellzahlerhöhungen sind auf jedem Betrieb ein Thema. Auch beim besten Management kann es von Zeit zu Zeit vorkommen, dass einzelne oder mehrere Kühe an einer Mastitis erkranken. Erfahren Sie dieses Mal mehr vom Umweltkeim Klebsiella spp.

Vorkommen und Verbreitung

Diese Erreger kommen vor allem in belastetem Einstreumaterial, insbesondere in Sägespänen, Strohmehl und Torf vor. Grüne und feuchte Sägespäne sind häufig hochgradig mit Klebsiella spp. belastet. Natürlicherweise kommen diese Erreger auch im Verdauungstrakt von Säugetieren, im Kot, in der Erde und im Wasser vor. Die Verbreitung dieses Umweltkeims findet bei Kontakt mit der Umgebung zwischen den Melkzeiten statt, wenn der Strichkanal nicht vollständig geschlossen ist. Bei Bestandsproblemen muss das Einstreumaterial ausgetauscht werden.

Milchgewinnung für die bakteriologische Untersuchung

Die Zitzen müssen vor der Probenahme sehr gut zu desinfiziert werden; LK NÖ/ Franz Groissmayer

Infektion und Behandlung

Klebsiella spp. verursachen häufig akute, lang andauernde Mastitiden, von denen sich die Tiere nur schwer erholen. Es kommen auch chronische Mastitiden mit immer wiederkehrenden akuten Schüben vor. Die Erreger können über Wochen im Euter überdauern und sind schwer therapierbar. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf der Stabilisierung des Gesamtorganismus. Sinnvoll ist auch das häufige Ausmelken der betroffenen Viertel, da die Bakterien auch Giftstoffe (Toxine) bilden können. Selten sind auch leichte und chronische Fälle möglich. Die tierindividuelle Abwehrsituation spielt bei der Entstehung einer Euterentzündung durch Klebsiella spp. eine wichtige Rolle. Bestandsprobleme sind selten. Auch bei hochgradigen Entzündungen, wo sofort tierärztliche Behandlung notwendig ist, ist eine bakteriologische Milchuntersuchung sinnvoll.

Auszug aus dem Artikel „Mastitiserreger im Detail, Teil 7: Klebsiella spp.“ von DI Romana Schneider, MSc, BEd, LK NÖ; Fleckvieh-Austria-Magazin 2/2022